Erster Einblick

 

Hallo Mitsegler,

diese Seiten sollen helfen das “erste Mal” etwas leichter zu machen und typische Fragen zu klären.

Wer noch nie auf einer Segelyacht war, hat nur eine vage Vorstellung von dem, was einen erwartet und wie ein Schiff eingerichtet ist.

Die Schiffsgröße orientiert sich an der Größe der Crew. Die Erfahrung mit unserem Schiff zeigt, das 6 Personen 14 Tage gut zurecht kommen.

Kleidung:
Bitte immer etwas Warmes mitnehmen, auf dem Wasser ist es meistens kälter als an Land. Regenkleidung ist von Vorteil, 2 Sätze professionelles Ölzeug zum “ausleihen” sind an Bord, bitte vorher abstimmen wer was braucht und mitnimmt.
Bettzeug ist in ausreichender Menge vorhanden, Hand- und Badetücher für den persönlichen Gebrauch sowie mindestens 2 Geschirrtücher pro Mitsegler bitte einpacken.

Medikamente:
Bitte Medikamente für den persönlichen Gebrauch mitbringen. Die Bordapotheke beinhaltet alles für aktuelle Verletzungen und die üblichen Reisekrankheiten kann jedoch nicht die  “Vorlieben “ für bestimmte Präparate erfüllen.

Bordkasse:
Zum Törnbeginn wird eine Bordkasse angelegt. Aus dieser werden im Laufe des Törns alle entstehenden Kosten (Hafengelder, Lebensmittel usw.) bezahlt.
(Details siehe Mitseglervereinbarung)

Persönliche Ausrüstung

Beschränke Dich auf das Notwendigste !

Wir machen keinen Urlaub auf der MS ASTOR - das kleine Schwarze kann ebenso zu Hause bleiben, wie der Smoking.

Es wird erstens keine Gelegenheit geben, diese Teile zu tragen, und zweitens gibt es keinen Stauraum dafür. Schön, wenn man gerade das nasse Ölzeug drauflegen muss, weil sonst kein Platz da ist.

Vergiss die gesamte Urlaubsgarderobe und all den Kram, der immer so nebenbei eingepackt wird - im Kofferraum ist ja noch Platz . . .

Und bitte keine Koffer mitbringen.

Frage Dich beim Packen immer wieder, brauchst Du das wirklich ?

Was man wirklich einpacken muss, orientiert sich natürlich auch am Revier und an der Jahreszeit.

Der Faserpelz kann im August für einen Mittelmeertörn beruhigt zu Hause im Schrank bleiben - zu einem Ostertörn auf der Ostsee ist er unverzichtbar.

Ölzeug

Der Begriff Ölzeug ist historisch gewachsen, doch mit dem richtigen Ölzeug- durch Öl gezogene Leinentücher - hat die heutige Seglerkleidung nichts mehr zu tun.

Heute ist das Material sehr viel angenehmer, die Kleidung viel bequemer geworden.

Das Ölzeug - ich nenne es einmal weiterhin so - hat eigentlich zwei Aufgaben:

  • Wind abhalten
  • vor Nässe schützen

Es gibt heute atmungsaktive und nicht-atmungsaktive Kleidung - beide haben ihre Vor- und Nachteile:

Nicht atmungsaktive Kleidung ist im hohen Maße wasserdicht - auch bei einer Dauerdusche bleibt der Segler darin trocken. Allerdings kann auch die innere Feuchtigkeit nicht nach außen abwandern - man schwitzt sehr viel leichter in diesen Hüllen - vor allem bei körperlicher Arbeit an Oberdeck.

Atmungsaktive Kleidung hat hier Abhilfe geschaffen, die Feuchtigkeit kann nach außen abwandern.
Allerdings kann es - gerade bei günstiger Kleidung - bei Dauereinwirkung von Wasser auch zum Wassereintritt kommen.

Der Handel unterscheidet hier in "Coastal" / "Küste" und "Offshore" / "Hochsee" -Qualität. Die Offshore-Qualität ist wasserresistenter als die Küsten-Qualität - aber auch teurer.

Typische Preislagen sind:

  • Nicht atmungsaktives Ölzeug ab ca. 150 EUR
  • Atmungsaktives Ölzeug "Küste" ab ca. 200 EUR
  • Atmungsaktives Ölzeug "Hochsee ab 300 EUR

Empfehlenswert ist eine Kombination aus Jacke und Hose, Overalls haben den Nachteil, das Hose und Jacke nicht unabhängig voneinander getragen werden können.

Braucht man das bereits für den ersten Törn ?

Man braucht einen Wetterschutz. Aber es ist gerade für einen ersten Törn nicht unbedingt notwendig, sich in Unkosten zu stürzen, um dann herauszufinden, dass Segeln doch nicht die Erfüllung aller Träume bringt.

Genial, wenn man sich Ölzeug leihen kann, wir haben 2 komplette Sätze zum Leihen auf dem Schiff. Wenn Ihr etwas kauft würde ich zu einer etwas besseren atmungsaktiven Coastal-Jacke raten, (die man ja auch abseits des Bootes tragen kann) und einer etwas preiswerteren wasserdichten Hose - auch wenn sie im Design vielleicht nicht unbedingt zusammenpassen.

Als Anfänger wird man sicher auch nicht im knietiefen auf dem Vorschiff bei 3 m See mit dem killenden Vorsegel kämpfen, sondern bei solchen Bedingungen eher Aufgaben im Cockpit wahrnehmen - und da tut es dann auch eine preiswertere Alternative.

Schuhwerk

Wichtig ist, dass die Schuhe die Füße vor Verletzungen schützen, an Bord auch auf dem rutschigen Deck einen sicheren Halt geben und keine Streifen ziehen, die mühsam wegpoliert werden müssen.

1 separates Paar saubere Schuhe mit hellen Sohlen als Bootsschuhe einpacken. Wer sich Bootsschuhe kaufen möchte, achtet auf guten Halt bei nassem Untergrund (Naturkautschuk mit Messerschnittsohle). Gummistiefel sind vorteilhaft, jedoch nicht zwingend notwendig. Landgangsschuhe können an Bord nicht getragen werden!

Man tut gut daran, ein paar Schuhe zum Wechseln dabei zu haben - ein Paar ist ruck zuck nass geworden.

 Weiterhin sind Badeschuhe zu empfehlen, da wir im Hafen ja die öffentlichen sanitären Einrichtungen benutzen. Und da versteht es sich von selbst, dass wir unsere Füße mit Schuhen gegen Fußpilz und andere Erkrankungen schützen.

Ob auch ein paar Gummistiefel mit ins Gepäck wandern, hängt von den persönlichen Gewohnheiten ab. Bei mir kommen die Dinger fast nur beim Bootsputz zum Einsatz.

Auch für die Gummistiefel gilt: Wenn, dann mit rutschfeste Sohle !

Kleidung

Packe ein, was Dir bequem ist.

Es ist wirklich nicht notwendig, spezielle Seglerkleidung zu kaufen - wohlmöglich noch mit gestickten Ankern oder Flaggen-Applikationen auf Ärmel und Brust. Dadurch wirkst Du kein Stück seemännischer.

Du brauchst T-Shirts, lange Hosen (Jeans, wenn sie nicht zuuuu eng sitzen), Shorts (ich trage am liebsten kurze Jeans - mit Taschen, Gürtelschlaufen etc.), Pullover.

Hier bieten sich auch Fleece-Pullover an - es müssen nicht die der teuren Segelausstatter sein - ein preiswerter aus dem Kaufhaus tut es genauso.

Praktisch für zarte Hände sind auch Segelhandschuhe - sie schützen die Hände beim Arbeiten mit Leinen und geben guten Grip gerade bei nassen Leinen. Beim Manövertraining zur SKS Prüfung sicherlich kein Luxus, 1 Satz ist an Bord verfügbar.

Auch hier muss man nicht auf das Sortiment hochpreisiger Anbieter zurückgreifen, in den Versandhandeln gibt es bereits preiswerte Hausmarken, die den gleichen Zweck erfüllen. Preis ca. 15€. Für Touren zu Beginn und Ende der Saison können ruhig auch noch ein paar dickere Handschuhe ins Gepäck wandern.

Manche tragen gerne Trainingsanzüge - tu Dir keinen Zwang an - auch wenn Du mich eher nicht in so einem Teil antreffen wirst.

Bei Kälte denke an dicke Unterwäsche.

Sonnenschutz

So wie Pullover gegen Kälte und Ölzeug gegen Nässe schützen, brauchen wir auch einen Schutz gegen die Sonneneinstrahlung. Wegen der Reflexionen der Sonnenstrahlen an der Wasseroberfläche wirkt die Sonne sehr intensiv. Das wird meist nicht so wahrgenommen, da immer ein kühler Wind über die Haut bläst.

Das Resultat sieht man dann später und merkt es in der Koje - verbrannter Pelz.

Darum intensiv gegen Sonne schützen:

  • Sonnencreme mit hohen Lichtschutzfaktoren bitte kein Öl, das hinterlässt auf unserem schönen Teakdeck so hässliche Flecken.
  • T-Shirt
  • dunkle Sonnenbrille (möglichst mit Brillenband gesichert)
  • Mütze möglichst mit Krempe für Ohren und Nacken, sieht genauso dämlich aus wie verbrannte Ohren, die tun aber auch noch weh.

Kleinigkeiten

Kleinkram, der sich an Bord für den persönlichen Gebrauch als nützlich erweist:

  • Geschirrhandtücher
  • Taschenmesser
  • Taschenlampe (mit Ersatzbatterien)

Persönliches

Denke bitte an Deine persönlichen Papiere:

Reisepass / Personalausweis

Visum (falls notwendig)

Auslandskrankenschein

Boots- und Funk- führerscheine (soweit schon vorhanden)

Brauchst Du eigene Medikamente, bringe sie mit

  • Erkältung
  • Magen
  • Seekrankheit
  • Sonnenbrand
  • Fieber
  • Pflaster
  • Schmerztabletten
  • Mückenspray / Stichsalbe
  • etc.

Zum Schlafen an Bord brauchst Du:

  • 1 Laken (am besten Spannbettuch 1x2m)
  • 1 Kopfkissenbezug für grosses Kissen.
  • 1 Bezug für Oberbett.

Bitte keine Schlafsäcke mitbringen, in einem ordentlichen Boot darf man auch ordentlich schlafen!

Mitbringen kannst Du zusätzlich:

  • Fotoapparat
  • Videokamera (ausreichend Akkus mitnehmen)
  • Handy (für den Kontakt zur Heimat)
  • Musik CD (Abwechslung wird immer gerne gesehen)

Bedenke, dass elektrische Geräte anfällig sind gegen Feuchtigkeit. Und davon haben wir an Bord - allein schon durch die salzhaltige Luft - genug. Man kann die teuren Kameras zum Beispiel durch spezielle wasserdichte Beutel schützen, wie sie von EWA-Marine oder Aquapac angeboten werden.

220 V zum Laden der Akkus werden wir nur im Hafen bei Landanschluss haben - bedenke das bei der Auswahl der Akkus.

Verbotsliste

  • Schalenkoffer
  • Scharfkantiger Schmuck
  • Stöckelschuhe
  • Manager-Magazine
  • Ständige Verbindung ins Büro (Ausnahmen sind beim Skipper zu beantragen.)